Positive Psychologie

Positive Psychologie: Grundlagen, Geschichte, Elemente und Zukunft

Michaela Brohm-Badry, Benjamin Berend (07/2017)

1. Grundlagen: Was ist Positive Psychologie?

Positive Psychologie ist die Wissenschaft dessen, was Individuen, Organisationen und Gesellschaften dazu befähigt, sich bestmöglich zu entwickeln und aufzublühen (flourish). Positive Psychologie ist daher die Wissenschaft des gelingenden Lebens. Im Zentrum steht die empirische Erforschung von menschlichen Ressourcen, Stärken und Potenzialen, sowie des Wohlbefindens.

Die Forschungsfelder sind weitreichend: Sie führen von den Auswirkungen positiver Emotionen auf Psyche und Physis, über Flow-Erfahrungen, unterstützende soziale Beziehungen bis hin zu Fragen der Motivation, Achtsamkeit, Leidenschaft und des SinnErlebens. Mit dieser ressourcenorientierten Ausrichtung steht die Positive Psychologie deutlich in der Tradition der humanistischen Psychologie und Philosophie des zwanzigsten Jahrhunderts.

Abraham Maslow gilt daher als Vordenker dieser jungen wissenschaftlichen Disziplin:

„Humanistic philosophy [offers] a new conception of learning, of teaching, and of education. Stated simply, such a concept holds that the function of education, the goal of education – the human goal, the humanistic goal, the goal so far as human beings are concerned – is ultimately the `self-actualization’ of a person, the becoming fully human, the development of the fullest height that the human species can stand up to or that the particular individual can come to. In a less technical way, it is helping the person to become the best that he is able to become” (Maslow, S. 168f).

Selbstverwirklichung und Persönlichkeitsentwicklung, beide Motive finden sich in der Positiven Psychologie wieder, ohne sie jedoch erschöpfend zu beschreiben, denn die Befunde verweisen deutlich auf die Relevanz sozialer Beziehungen und selbsttranszendenter Lebensbereiche (Sinn-Erleben) für das menschliche Wohlbefinden (Seligman, 2011; Vaillant, 2012). Auch methodisch unterscheidet sich die Positive von der humanistischen Psychologie: Während letztere – wie das Zitat Maslows zeigt – aufgrund ihrer theoretischen Ausrichtung eher als eine philosophische Disziplin zu verstehen ist, handelt es sich bei der Positiven Psychologie um eine empirische Wissenschaft auf der Grundlage quantitativer und qualitativer Methoden der Sozialforschung (Befragung, Beobachtung, Experiment, Inhaltsanalyse, Gruppendiskussion, Test u.a.).

2. Geschichte der Positiven Psychologie

(den vollständigen Text finden Sie hier: Brohm-Badry, Berend (2017): Positive Psychologie: Grundlagen, Geschichte, Elemente und Zukunft).